Geschichts- und Heimatverein Mühlach 1987 e.V.  
 

Brauerei, Gasthaus und Tanzsaal

 

Martellstr. 29: Nebengebäude alte Brauerei, 1746; zweigeschossiger, langgestreckter Bau mit Satteldach, Teil der ehemaligen Brauereigaststätte. Laut Schlussstein über einem Fenster wurde er 1746 erbaut. Es ist mit den Initialen „H.M.H.“ und zwei gegeneinanderstehenden Dreiecken als Zeichen der Bierbrau- und Schankgerechtigkeit versehen. Das Gebäude ist heute mit Asbestzementplatten verkleidet. Die historische Aufnahme zeigt über dem massiv ausgebauten Erdgeschoss ein Fachwerk im Obergeschoss.
Das Wohnhaus der Bierbrauerfamilien Briegel und später Riedel wurde um 1900 abgerissen und von einem Anbau zum bereits bestehenden Nebengebäude ersetzt.

Martellstr. 31: Gasthaus Rüb, im Kern 16. Jahrhundert; ehemaliges Gasthaus mit zweigeschossigem giebelständigen Krüppelwalmdachbau mit modern verkleideter Fachwerkfassade. Ein Eckständer nennt das Jahr 1546. Mitte des 18. Jahrhunderts wohnte hier die berühmte fränkische Bildhauerfamilie Herbith.
1639 erfolgte die Ernennung zur Bierbraustätte. Sie war seit 1903 im Besitz von Bierbrauer Riedel mit Wohnhaus, Schänke, Anbau, Scheune, Keller, Pferde- und Schweinestall, mit Hof sowie einem Felsenkeller für die Bierkühlung (in der Stadelhofer Str. 27).

Stadelhofer Str. 2: Ab 1888 gehörte auch dieses Gebäude gegenüber zur Brauerei und zum Gasthaus: die „Goldene Gans“ mit einem Gastraum und einem Tanzsaal.

Der Braubetrieb endete 1917, als die Sudkessel eingezogen wurden, um sie für Kriegsmunition im Ersten Weltkrieg einzuschmelzen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren im Anwesen ein Gasthaus, Fremdenzimmer, eine Metzgerei und Mietwohnungen.
Gasthausschild, 1950er Jahre mit der Aufschrift „Gasthaus Rüb. Eig. Schlachtung“.  Die Gastwirtschaft wurde von Familie Rüb bis 1. Januar 1997 betrieben. In der kleinen Metzgerei gab es bis 1. Januar 1999 am Samstagvormittag noch Hausmacher Wurst und warmen Leberkäs.

Quelle: Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen für anstehende Dorferneuerung